Lichtensteiner 
Mühlen, Turbinen, 
Quellen und Brunnen

Wasserkraft im Oberen Echaztal
Die "Mühle" auf dem Gelände in der Ludwigstraße 40 war bis 1986 im Besitz der  Fa. Gebr. Vöhringer. (Aufnahme 1985, Foto: Archiv GHV)
Die "Mühle" auf dem Gelände in der Ludwigstraße 40 war bis 1985 im Besitz der  Fa. Gebr. Vöhringer. (Aufnahme 1985, Foto: Archiv GHV)

Getreidemühle an der Echazbrücke, Oberhausen

etwa 1764/65 erbaut als Mahlmühle, eingetragen auf Katharina Vöhringer Wwe.

1837-1858 sind Martin und Gottfried Stahlecker Müller

1859-1863 Errichtung einer Drahtfabrik, später Baumwollspinnerei

1866-1868 Erweiterung der Getreidemühle des Friedrich Eißler

1922 wurde die Mühle von Ernst und Luwig Vöhringer bezogen. Die Fa. Gebrüder Vöhringer, 1921 in Pfullingen gegründet, beschäftigte fast ausschließlich Mitarbeiter/innen aus Oberhausen und Holzelfingen. Es wurden vorzugsweise Holzstickrahme, Stopfeier, Webrahmen und div. Holzdrehteile, teilweise auf eigens entwickelten Maschinen, gefertigt. Die Brüder Ernst und Ludwig waren sehr erfinderisch und geschickt, so dass laufend technische Neuerungen im maschinellen Bereich erreicht werden konnten.

Um von dem örtlichen Elektrizitätsunternehmen unabhängig zu sein, wurde Ende der 20er Jahre eine Dampfmaschine mit Generatoren zur Gewinnung des notwendigen betrieblichen Kraftstroms gebaut. Dies hatte den Vorteil, dass zusätzlich zur Maschinenbeheizung der Dampf zur zentralen  Wohnraumbeheizung genutzt werden konnte.
     1934 wurde an der Echaz  in Eigenregie eine Wasserturbine gebaut. Vorlage dafür war die Abbildung einer Turbine auf dem Briefkopf eines Herstellers. Diese Anlage wurde von dem Erfindertrio Ernst und Ludwig Vöhringer und deren damaligem Mitarbeiter und langjährigem Freund Albert Mezger, Oberhausen abfotografiert und weiterentwickelt. Wegen grundsätzlicher Neuerungen an dieser selbst gebauten Turbine, wurden gerichtliche Schritte gegen die Fa. Vöhringer abgelehnt. 
     Mit dem aus dieser Turbine gewonnen Strom konnte sämtlicher Lichtstrombedarf gedeckt werden.

Nach dem Krieg gelang es Ernst Vöhringer, die alten Geschäftsverbindungen wieder zu aktivieren um seiner großen Familie und den Mitarbeitern eine wirtschaftlich einigermaßen ordentliche Existenz in Aussicht zu sichern.
     Um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können, waren jetzt, wie auch bereits vor dem Krieg, Erfinderreichtum und Pioniergeist gefragt. Ernst und Ludwig Vöhringer waren von jeher schon jedem sinnvollen technischen Fortschritt sehr aufgeschlossen, und ersetzten die nach dem Krieg requirierten Maschinen mit sehr viel Einfalssreichtum: So wurde wegen der damals wirtschaftlich sehr schwierigen Lage, z.B. eine Mostpresse zu einer Furnierpresse umgebaut und in Betrieb genommen.

Nachdem Mitte Ende der 50iger Jahre der wirtschaftliche Aufbau ein großes Stück vorangekommen ist, war das Unternehmen in der Lage, notwendiger Weise größere und modernere Maschinenanlagen zu kaufen.

ab 1954 produzierte die Firma fast ausschließlich Furnier und Sperrholz. 

1985 wurde das Werk geschlossen und nach Trochtelfingen verlegt. 

Auf dem Areal an der Echaz sind nach dem Abriss der "Mühle" Wohnhäuser entstanden.

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