Ortsgeschichte - Honau

Lebensader Echaz

Das Honauer Wappen verbindet den Adlerflügel aus dem Wappen der Herren von Lichtenstein mit der württembergischen Hirschstange: Unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, in Blau ein goldener Adlerflügel

Im Talschluss: Forellen und Tuffstein

Honaus erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 937. Anlass war eine Schenkung von König Otto dem Großen an »den Priester unseres geliebten Grafen Hermann, mit Namen Hartbert, in Alemannien in der Grafschaft desselbigen im Pfullichgau im Ort namens Honau«. Er erhielt die bisher dem königlichen Besitz zustehende Fischgerechtigkeit von der Quelle der Echaz bis zum Strudel, den die Einheimischen irrtümlicherweise den »See nennen, mit allem, was zu Bett und Grund des Flusses gehört«.
     Hartbert, aus dem Bistum Chur stammend und dem Pfullichgaugrafen Hermann als geistlicher Berater zugeordnet, begleitete diesen, der zugleich Herzog von Schwaben war, auf seinen Zügen durch das Land. Hermann nahm dabei die weltlichen Regierungspflichten, Hartbert die geistlichen wahr. 949 wurde er zum Abt des Reichsklosters Ellwangen und kurz darauf zum Bischof von Chur ernannt.
     Die Vergabe des Fischwassers an diesen hoch angesehenen und verdienten Mann macht zugleich die Rolle deutlich, die die Echaz mit ihrem fischreichen Wasser in Honau spielte. Die Besiedlung der im Talschluss gelegenen Tuffsteinplatte, der Hohen Aue, ist im Zusammenhang mit dem Zentrum des Pfullichgaues zu sehen. Die Echaz lieferte außer Trinkwasser Forellen, die beliebte Fastenspeise. Sie prägen bis zum heutigen Tag die Tradition der Honauer Gastronomie.
     Die enge Tallage mit den begrenzenden Felsen und Wäldern bot zwar Wasserreichtum, aber für die Landwirtschaft keine Möglichkeit zur Erweiterung. Noch im 20. Jahrhundert zogen Honauer Bauern die Aussiedlung auf die Albhochfläche vor, um die mühseligen und zeitraubenden Wege zu sparen.
     Wer im Tal blieb, musste andere Erwerbsquellen finden: die Forellenzucht und -fischerei, die Gastronomie, die Verwertung des Tuffgesteins als Baustoff, die Ausnützung der Wasserkraft als Antrieb für verschiedene Mühlen und später für Handwerks- und Industriebetriebe.
     Die unmittelbare Lage unter dem Felsen und dem Schloss Lichtenstein, der um 1900 aufblühende Tourismus mit Nebelhöhle, Olgahöhle, Pfingstfesten und dem Schloss, erbaut nach der Vorlage von Wilhelm Hauffs Roman, und der Bau der Zahnradstrecke zur Station Traifelberg machten Honau weit hin bekannt. Auch die »Honauer Krautmesse« im zeitigen Frühjahr zog die Albbauern zum Erwerb von Setzlingen ins Tal, wo diese in der geschützten Lage gut und früh gediehen.
     Im Jahr 1448 wird die Lage Honaus durch den Zusatz »unter Lichtenstein« genau bestimmt. Als letzte Station vor dem kurvenreichen und steilen Albaufstieg dürften in Honau Hufschmiede, Wagner und Vorspanndienste bei den Reisenden gefragt gewesen sein. (E. Vöhringer)

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     Backhaus Honau      pfeil.gif (56 Byte)

pfeilba.gif (56 Byte)     Holzelfingen

     Elfengrotte      pfeil.gif (56 Byte)

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Schloss Lichtenstein     pfeil.gif (56 Byte)

pfeilba.gif (56 Byte)     "Thalgericht" zu Oberhausen

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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein