Geschichte des Handels
Bürgermeister Knorr eröffnet »Ausstellung im Werden«
Lichtenstein. (lpt) »Wenn man die Gegenwart verstehen will, muss man die
Geschichte kennen!« Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Helmut Knorr am
Sonntagmorgen die »Ausstellung im Werden« über den Lichtensteiner Einzelhandel gestern
und heute, die der Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein in seinen neuen Räumen
zeigt.
Alte Werbeschilder, Schwarzweiß-Fotos von Personen,
Läden oder Autos, Handwerkzeug von anno dazumal und vieles mehr - die Geschichte des
Lichtensteiner Einzelhandels präsentiert sich abwechslungsreich. Werner Vöhringer,
Vorsitzender des seit 1989 bestehenden Vereins, und Günther Frick, sein Stellvertreter,
konnten die verschiedenen Exponate erstmals in neuen, lichtdurchfluteten Räumen zeigen.
Denn der Verein, der sich der Erforschung der Ortsgeschichte
verschrieben hat, ist im »Alten Schulhaus Oberhausen« neben der evangelischen
Erlöserkirche von den unteren Räumen nach oben umgezogen. Das Gebäude selbst passt zum
Verein, denn die Recherchen der Heimatforscher über die Geschichte des Hauses reichen bis
weit ins 16. Jahrhundert zurück.
Zuerst noch als so genannte Kaplanei der Kirche genutzt, später
dann zum Schulhaus umfunktioniert und heute neuer Sitz des Lichtensteiner Vereins, mussten
es die knapp 180 Mitglieder komplett renovieren. Günther Frick, der mit am meisten der
etwa 750 Arbeitsstunden in der rund einjährigen Umbauphase absolvierte, fand in den
Decken richtig alte, mit Lehm verschmierte und mit geschmiedeten Nägeln bestückte
Holzbalken, die ebenfalls in der Ausstellung zu bewundern sind.
Bürgermeister Helmut Knorr brachte es in seiner Ansprache zum
Ausdruck, dass sich »diese super Handwerker um die Gemeinde verdient gemacht haben -
jedoch nicht nur durch die Sanierung des Gebäudes, sondern auch für die in
herausragender Weise aufgearbeitete Ortsgeschichte«.
Knorr freute sich. dass in dieser Ausstellung zahlreiche
Erinnerungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, die für die Bürger hoch
interessant sind,
und das dies in solchen hellen Zimmern stattfinden kann. »In den alten Räumen war es
sehr feucht, so dass die Ausstellungsgegenstände teilweise gelitten haben«. erklärte
Günther Frick, »Jetzt ist dieses Problem erfreulicherweise nicht mehr vorhanden.«
Die gestern eröffnete Ausstellung nennt sich auch eine
»Ausstellung im Werden«, denn die Zielvorstellung der beiden Vorstände des Geschichts-
und Heimatvereins ist eine Dauerausstellung mit allen Gewerken und Sparten, die je in
Lichtenstein und in der näheren Umgebung tätig gewesen sind. Das Ganze unter dem Aspekt
der Anfänge von Handel und Gewerbe, den Mühlrädern im oberen Echaztal bis zur
Industrialisierung von heute. »Leider fehlen uns noch immer viele einzelne
Fachgeschäfte«, so Frick, »obwohl wir alle ansässigen Firmen angeschrieben haben, so
dass wir im Moment nicht für alle Handelssparten Zeitgeschichtliches anbieten können«.
Die Ausstellung ist noch an den nächsten drei Sonntagen von
10.30 bis 12.30 Uhr zu sehen, am Wahlsonntag ist sogar bis 14 Uhr geöffnet.
@ Weitere Informationen: www.ghv-lichtenstein.de |