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Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 25.08.2003

Reutlinger Generalanzeiger

Wirtshausgeschichte(n) - 1925 eröffnet in Honau die erste Tankstelle. Forellenfans brauchten auch Benzin

Zum Volltanken ging's ins Rößle

LICHTENSTEIN-HONAU. Das Honauer Rößle wurde um 1825 erbaut und bis 1860 von Jakob Stahlecker betrieben. 1860 übernahm Stefan Tröster den Wirtschaftsbetrieb, dem er 1862 eine Bierbrauerei und vier Jahre später eine Branntweinbrauerei hinzufügte. Die Geschichte des Gasthauses hat der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein aufgearbeitet. Sie bildet den Auftakt zu einer GEA-Serie über historische Gaststätten in Lichtenstein.

Forellen und Benzin gab's lange Zeit beim Rößle-Wirt in Honau. (Foto: privat) emptypixel.gif (43 Byte) Forellen und Benzin gab's lange Zeit beim Rößle-Wirt in Honau.
FOTO: PR

Mit der Aufzucht der Regenbogenforellen, die aus dem fernen Amerika importiert wurden, begann die Familie 1887. 1891 übernimmt Sohn Stefan jun. den Betrieb, der in den Gemeindeunterlagen bereits als Rößlewirt eingetragen ist.

Dem Wunsch vieler Gäste folgend eröffnete der Gasthof Rößle 1925 eine Tankstelle - die erste in Honau. Die Forellen der Familien Tröster/Gumpper vom »Rößle« waren zu der Zeit nämlich schon weithin bekannt. Schon damals kamen einige Gäste von weither mit dem Automobil angereist. Da das Tankstellennetz zu dieser Zeit noch nicht so gut ausgebaut war, gab die erste Tankstelle in Honau die Gewähr, auch wieder nach Hause zu gelangen. Eine kleine Anekdote, die 1945 zum Abbruch der Tankstelle durch die französische Besatzungsmacht führte, soll nicht unerwähnt bleiben: Die französischen Soldaten hatten ihren morgendlichen und abendlichen Appell mit Antreten, Flaggenhissen und Einholung der Fahne im Rößlehof. Nun stand jedoch die Fahnenstange direkt neben der Zapfsäule.
     Dies störte den französischen Offizier, der Trikolore und Zapfsäule einfach nicht zusammenbrachte: Er ließ die Tankstelle kurzerhand entfernen. Die Familie Gumpper verzichtete nach dem Abzug der Franzosen 1946 auf den Wiederaufbau. Durch Anbau eines Traktes im Jahr 1981/82 entstanden erstmals im Gasthaus auch Übernachtungsmöglichkeiten. Das heutige »Stammhaus« verfügte somit über drei Einzel- und acht Doppelzimmer.

Als die junge Generation das Ruder übernahm, entschloss man sich 1996 zur völligen Umstrukturierung im Altbau sowie zum Neubau des Hotel-Restaurants. Im Mai 1997 wurden die neuen Räume, darunter auch mehrere Konferenzzimmer, ihrer Bestimmung übergeben. Auch die Übernachtungsmöglichkeiten wurden nochmals erweitert. Heute wird der Betrieb in der achten Generation von Dagmar und Gerhard Gumpper sowie Karin Stoll, der Tochter des Hauses, und ihrem Ehemann Philipp geführt.  

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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein