Pressestimmen

 

Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 02.09.2003

Reutlinger Generalanzeiger

Wirtshausgeschichte(n) - Die Krone in Oberhausen stand unter kritischer Beobachtung des Schultheißenamts

Auffallend viele Musiker zu Gast

LICHTENSTEIN. Die Anfänge der »Krone« in Oberhausen gehen auf eine »Beständige Wein- und Mostschenke« zurück. Ihre Geschichte hat der Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein aufgearbeitet und stellt sie in der zweiten Folge über historische Gaststätten in Lichtenstein vor.

1903 pulsierte das Leben auf der Straße vor dem neu gebauten Gasthof Krone in Oberhausen (Foto: privat) emptypixel.gif (43 Byte) Da war was los: 1903 pulsierte das Leben auf der Straße vor dem neu gebauten Gasthof Krone in Oberhausen
FOTO: PR

Nach der Steuerrolle für Gewerbe erhielten Matthäus Mutschler und Gottfried Mutschler 1824 das Recht zum Ausschank von Wein und Most. Die David Metzger am 9. April 1871 erteilte Gaststättenerlaubnis führt aus: »Gegen den Betrieb der Kronenwirtschaft durch M. wird nichts erinnert solange das Verhalten desselben auf der Wirtschaft keinerlei Anstoß gibt. Das Schultheißenamt wird angewiesen, auf die Wirthschaft des M. ein besonderes Augenmerk zu haben und insbesondere, falls in derselben verbotene Spiele geduldet würden, dem Oberamt alsbald als Anzeige zu machen.«

Hermann Reiff, der Großvater der heutigen Besitzer Lore und Karl Reiff, übernahm den 1808 direkt an der Durchgangsstraße zum Albaufstieg erbauten Gasthof im Jahre 1888. Das Gebäude wurde 1902 neu aufgebaut, nachdem ein Blitzschlag die »alte« Krone vernichtet hatte. Der Saal bot rund 100 Gästen Platz, hatte eine kleine Bühne und eignete sich so in idealer Weise zur Ausrichtung von Familien- und Vereinsfeiern. Lore und Karl Reiff hatten den Betrieb 1974 beachtlich erweitert. Die gastlichen Fremdenzimmer beherbergten zahlreiche Gäste aus nah und fern; darunter »Kaufleute, Händler, Reisende, Vertreter verschiedene Handwerker, auffallend viele Musiker, einen Drogisten, einen Ingenieur und Lehrer« wie der damalige Besitzer Karl Reiff im »Nachtbuch« (Übernachtungsbuch) der Krone im Zeitraum vom 9. März bis 17. August 1928 vermerkte.

Hausschlachtung

Das Haus bot eine gutbürgerliche Küche mit Wurst- und Fleischwaren aus Hausschlachtung (Spezialitäten: Schwäbischer Rostbraten, Bratwürste, Kartoffelsalat, Butterkartoffeln, Spätzle) und verfügte über einen geräumigen Saal für Hochzeiten und Familienfeste. Die Übernachtungspreise waren erschwinglich. Gartenwirtschaft, Terrasse, Gaststallungen, Kutschfahrten und eine Kegelbahn ergänzten die familiäre Betreuung der Gäste. Der langjähriger Stammtisch mit Originalen und Kennern der Oberhausener Verhältnisse rundete das Bild des typischen Dorfgasthofes ab, in dem sich die Gäste, darunter auch Herzog Gero von Lichtenstein und seine beiden Schwestern, rundum wohlfühlten, wie die vielen Lobeshymnen der oftmals weit gereisten Gäste im Gästebuch belegen. (ebo) .  

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