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Reutlinger Generalanzeiger:
Pfullingen/Eningen/Lichtenstein / 08.02.2016
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Nachruf - Gemeinderat und Historiker

Werner Vöhringer überraschend gestorben

LICHTENSTEIN. »Alles, was wir für selbstverständlich halten, haben Sie mit aufgebaut.« Mit diesem Satz ehrte Bürgermeister Peter Nußbaum im Mai vergangenen Jahres Werner Vöhringer. Über vierzig Jahre saß er für die CDU im Gemeinderat. Der Initiator des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein starb am Freitagabend nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren. Der Beisetzungstermin stand gestern noch nicht fest.
Der langjährige Gemeinderat und Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins Werner Vöhringer starb am Freitag im Alter von 65 Jahren. FOTO: PR Der langjährige Gemeinderat Werner Vöhringer starb am Freitag im Alter von 65 Jahren. FOTO: PR
Seit es die Gemeinde Lichtenstein gibt, bestimmte Werner Vöhringer die Geschicke der Kommune mit. 1975 wählten die Bürger den Mitbegründer der Jungen Union am Ort in den Gemeinderat. Natürlich kandierte er auf der CDU-Liste, deren Aufstellung er vorangetrieben hatte. Bei den Christdemokraten hatte er seine politische Heimat gefunden. Anfangs vertrat er seine Meinung durchaus hitzig, wie er einmal gegenüber dem GEA verraten hatte. Das änderte sich mit den Jahren. Gleichwohl blieb Vöhringer ein Mann der klaren Worte, der seine Meinung offen und ehrlich vertrat. Ein Parteisoldat war er aber nicht. Und er hatte Witz, kommentierte das Geschehen im Rat immer wieder mit einer Prise schwäbischen Humors. Das schätzte Nußbaum an seinem Stellvertreter besonders – ebenso sein »wohlüberlegtes Urteil«: »Das ist ein herber Verlust, seine Stimme wird uns fehlen.«

Sein großes Steckenpferd neben der Kommunalpolitik war die Ortsgeschichte. Er gründete 1989 den Geschichts- und Heimatverein und wurde auf der ersten Hauptversammlung zum Vorsitzenden gewählt. Er prägte über 25 Jahre die Aktivitäten des Vereins. Die Aufarbeitung der Ortsgeschichte sollte nicht im Verborgenen geschehen. Dass die Ergebnisse der Recherchen einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurden, war für Vöhringer besonders wichtig. Dafür sorgten zahlreiche Themenausstellungen, die er mit seinen Mitstreitern vorbereitete.

Kenner der Ortsgeschichte

Vöhringer war stets der Kontakt zu den älteren Mitbürgern wichtig, deren Erinnerungen und historische Bilder im Vereinsarchiv dokumentiert wurden. Aus den zahlreichen Informationen wurden dann während der Vereinsabende in oft mühsamer Kleinarbeit die wichtigen Zusammenhänge abgeleitet.

Mit seiner Leidenschaft verstand es Vöhringer, die Aktiven immer wieder für neue Themen zu begeistern. 2015 übergab er den Vorsitz an Bürgermeister Nußbaum und war als Stellvertreter bis zuletzt aktiv. »Wir werden ihn als engagierten und leidenschaftlichen Kenner der Ortsgeschichte sowie als treuen Freund und wichtigen Ratgeber sehr vermissen«, betont der Schriftführer des Vereins, Gert Lindemann. (a/us)
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