GESCHICHTSVEREIN / Tag der offenen
Tür
Hoffen auf Platz für Wasserkraft
von JÜRGEN HERDIN
Die Wasserkraft an der Echaz soll das Thema einer
Dauerausstellung des Geschichts- und Heimatvereins Lichtenstein sein. Zahlreiche
Gewährsleute haben bereits ihre Mitarbeit für die Dokumentation zugesichert, was jetzt
noch fehlt, sind größere Räumlichkeiten.
LICHTENSTEIN Gestern war wieder einmal
Materialsichtung angesagt: Zahlreiche Lichtensteiner kamen zum Geschichts- und
Heimatverein in die Ludwigstraße 8, um sich aus dicken, blauen Ordnern über die
Lokalhistorie zu informieren. Andere kamen einfach nur zum Feiern und Essen, wieder
andere, um in die Zukunft zu blicken.
So will die Vereinsspitze um die Gemeinderäte Günther Frick und
Werner Vöhringer schon in den nächsten Tagen ausloten, wie es mit der geplanten
Erweiterung der Räumlichkeiten in dem alten Schulhaus aussieht.
Hatte man im Vorjahr eine Ausstellung über kleine
Tante-Emma-Läden in der Gemeinde, soll im kommenden Jahr die Historie von Handel und
Gewerbe am Ort dokumentiert werden. Was indes fehlt sind Räume für eine
Dauerausstellung. "Wir wollen nach oben", deutet Vöhringer an die Decke, dort,
wo derzeit noch Wohnungen sind.
Denn ein Thema haben die rührigen Lokalhistoriker schon
ausfindig gemacht. Inspiriert von der Reutlinger Schau "Mühlen und Maschinen",
hat der Geschichts- und Heimatverein bereits zahlreiche Vorarbeiten für die Ausstellung
"Lichtensteiner Mühlen, Turbinen, Quellen und Brunnen" geleistet. So gab es auf
der heutigen Gemarkung Lichtensteins bis zur Grenze nach Pfullingen einst 14 Wasserräder
oder Turbinen -wichtige Energielieferanten für Mühlen und Wasserkraftwerke. Das starke
Gefälle des Flusses mit der entsprechenden Erwartung auf Energieausbeute lockte früher
zahlreiche Industriezweige ins Tal, vor allem die textilverarbeitende.
Über 70 solcher Turbinen gab es zwischen Honau und der
Echazmündung in den Neckar. Deren Geschichte zwischen der Tobelmühle und der Grenze zu
Pfullingen gelte es nun, gesondert aufzuarbeiten. Die anschließende Dokumentation sollte
dann aber auch dauerhaft zu sehen sein, so der Wunsch des Geschichtsvereins Lichtenstein.
Am Rande des Treffens war am Sonntag eine Bilderschau von
Winfried Reiff zu sehen. Mit großformatigen Kameras hat er beeindruckende Impressionen
Lichtensteins eingefangen und manche Winkel aufs Bild gebannt, die sogar Einheimische
nicht auf Anhieb erkannten. |