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Reutlinger Nachrichten / Südwestpresse:
Aus Stadt und Kreis Reutlingen / 17.09.2003

Reutlinger Nachrichten - Südwestpresse

POSTKARTEN / Geschichts- und Heimatverein zeigt alte Ansichten rund ums heutige Lichtenstein.

Bärbele im Blumenmeer

Über 300 Exponate sind noch bis 28. September in der Ludwigstraße 8 zu sehen.

Ein Freibad gabs nicht nur in Honau, sondern auch in Unterhausen. Und eine Dampflok zog ihren Rauch quer durchs obere Echaztal. Über 300 historische Ansichtskarten haben Mitglieder des Geschichts- und Heimatvereins thematisch geordnet und zu einer Ausstellung sortiert.

JÜRGEN HERDIN

LICHTENSTEIN Der Andrang am Sonntag war groß. Und die Leute hielten es lange in der Ausstellung aus. Vielen machte es einen Heidenspaß, detektivisch auf Spurensuche zu gehen. Hier das Alte auf Ansichtskarten und auf Luftbildern. Wo könnte das gewesen sein, "sieht doch heute ganz anders aus", sagt eine Frau. Und sie findet dann doch die Stelle, wo früher die Bahnschranken waren.

Photo: Südwest-Presse emptypixel.gif (43 Byte) Die "Schloss-Lichtenstein-Sammlung" in der Schau zeigt, wie vielfältig sich die Postkartenmacher der Burg annahmen.

Der Blick aufs Vergessene und Vergangene in der Heimat hat seinen eigenen, nostalgischen Reiz, übt eine Anziehungskraft aus, der man sich nur schwer entziehen kann. Es ist die Fahndung nach dem verloren Gegangenen, die die Menschen fesselt, die bei strahlendem Sonnenschein draußen nun schon zwei Stunden im Alten Schulhaus, der 1490 erbauten Kaplanei, Postkarten und Fotokataloge wälzen.

Ernst Etter, Manfred Rapp und Gerhard Weißschuh haben 300 Postkarten zusammen getragen, die Motive aus dem heutigen Lichtenstein zeigen, also aus den Teilorten Honau, Holzelfingen, Unterhausen und Oberhausen. Letzteres ging mit einer umstrittenen Reform 1935 in Unterhausen auf. Eine besondere Rarität ist eine Postkarte mit einem Unterhausen-Motiv, die am 9. Februar 1923 innerhalb des New Yorker Stadtteils Brooklyn verschickt wurde. Der Auswanderer William Zimmerer schrieb der Familie Mr. und Mrs. Christ. Außerdem sind viele Motive von Schloss Lichtenstein mit dem dazu gehörigen, beliebten "Bärbele" zu sehen. Sie steht in einem Blumenmeer.

Ab 1872 durften im Reich auch privat gefertigte Postkarten in den Handel gebracht werden, auf die der Absender eine Briefmarke mit unterschiedlichem Porto für unterschiedliche Regionen aufkleben musste. Diese Möglichkeit gab den Anreiz, eine Seite der Postkarte mit einem Bild zu bedrucken. Sie wurden im allgemeinen in Gastwirtschaften und Buden bei Sehenswürdigkeiten mit großen Touristenaufkommen verkauft. Kleineren Orten in der Region nahm sich oft die Firma Metz aus Tübingen an. Sie archivierte auch viele Ansichtskarten aus dem Raum Lichtenstein.

INFO

Die Ausstellung "Lichtensteiner Postkarten" ist bis zum 28. September jeden Sonntag von 10 bis 18 Uhr in der Ludwigstraße 8 zu sehen.

Erscheinungsdatum: Mittwoch 17.09.2003

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Geschichts- und Heimatverein Lichtenstein e.V., Ludwigstraße 8, 72805 Lichtenstein